Klinikgeburt? 

 

Dann auf jeden Fall, die Klinik gut aussuchen!

Babyfreundliche Kliniken ( eine Initiative der WHO und UNICEF) bevorzugen, denn hier gilt zertifiziert das Motto: "High Touch statt High Tech!"

 

Interview mit Professor Dr. Jörg Baltzer zum Thema

Gisela Meese M.A., Geschäftsführerin der Initiative "Babyfreundlich"

 

Klinik finden: http://www.babyfreundlich.org/eltern/kliniksuche.html

Hausgeburt?

 

Noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg waren Hausgeburten die Norm, und die Geburt in einer Klinik entweder reiner Luxus oder bittere Notwendigkeit bei Komplikationen. Erst danach hat sich die Geburt im Krankenhaus als "Standard" durchgesetzt.

 

Trotz aller medizinischer Fortschritte bietet eine Entbindung im Kreißsaal bei einer risikofreien Geburt keine Vorteile gegenüber einer Entbindung im Geburtshaus oder im Idealfall sogar gegenüber einer Hausgeburt. Wenn die Gebärende sich zuhause wohl fühlt, kann die Geburt sogar einfacher und schneller vonstatten gehen als im Krankenhaus.

 

Das große Plus der Hausgeburt ist natürlich, dass die Gebärende die gewohnte Umgebung nicht verlassen muss. Sie muss sich nicht auf Neues (Umgebung, Hebamme, Arzt, Atmosphäre,..) einstellen, hat alles, was sie eventuell brauchen könnte, in nächster Nähe (Kleidung, Bücher, Musik, Geburtspool, ...) und kann sich so völlig auf die Geburt konzentrieren. Zudem kennt sie Ihre Hebamme schon und kann sich sicher sein, dass diese die gesamte Geburt nur für sie da ist. Während der Vorsorge in der Schwangerschaft haben sich Hebamme, Schwangere und Partner bereits näher kennengelernt, womit ein besseres Eingehen auf die Gebärende möglich ist.

 

Hausgeburten werden von Hebammen begleitet, die auch erkennen, wann ein ärztliches Eingreifen nötig wird. Sollten während der Geburt Komplikationen auftreten, wird sie rechtzeitig eine Verlegung in die Klinik veranlassen. Die Krankenkassen zahlen die Betreuung durch die Hebamme während Schwangerschaft und Geburt, allerdings muss die Schwangere eine Rufpauschale dafür zahlen, dass die Hebamme um den vermutlichen Geburtstermin 24 Stunden bereit steht. Dieser Betrag wird nur von manchen Krankenversicherungen erstattet.

Wenn Sie sich eine Hausgeburt wünschen, bedenken Sie auch Punkte wie: Haben Sie Hemmungen, dass Ihre Nachbarn eventuell etwas mitbekommen? Ist die Wohnung ruhig genug, so dass Sie wirklich entspannt gebären können? Wer kümmert sich während und nach der Geburt um Ihre älteren Kinder bzw. Haustiere? Haben Sie in Ihrer Wohnung genügend Privatsphäre, oder wohnen Sie vielleicht mit anderen Verwandten, Schwiegereltern o.ä. zusammen, mit denen Sie die Geburtserfahrung nicht unbedingt teilen möchten?

Grundsätzlich liegt die Entscheidung darüber, wo Sie gebären möchten, bei Ihnen. Voraussetzung für eine Hausgeburt ist allerdings immer, dass Ihre Hebamme eine problemlose Spontangeburt erwartet und Ihren Wunsch unterstützt. Da Hausgeburtshebammen oft gut ausgebucht sind, ist es ratsam sich schon in der Frühschwangerschaft nach einer geeigneten Hebamme unzusehen.

 

(Quelle: med.de - Ihr Gesundheitsportal, 2009)

Geburtshaus?

 

Geburtshäuser sind eigenständige Einrichtungen, die von Hebammen speziell für Entbindungen geleitet werden, und natürlich um dort generell ihren Beruf auszuüben. Schwangeren Frauen soll so vor allem für die Entbindung eine Alternative zu Krankenhäusern gegeben werden.

 

Geburtshäuser sind besonders bei den Frauen beliebt, die ihre Schwangerschaft nicht als eine Art Krankheit oder Notfall, sondern als natürlichen Vorgang betrachten, mit denen ihr Körper im Normalfall auch ohne großes medizinisches Eingreifen fertig wird.

Meist schließen sich mehrere Hebammen zusammen und gründen ein Geburtshaus, in dem sie dann ihre Mütter betreuen. Als "Hauptquartier" des Hebammen-Kollektivs finden im Geburtshaus auch die Vorsogeuntersuchungen und Veranstaltungen wie etwa Geburtsvorbereitungskurse statt.

Wenn Sie in einem Geburtshaus entbinden möchten, lassen Sie sich am zweckmäßigsten von Anfang ihrer Schwangerschaft an von einer Hebamme betreuen, die in diesem Haus arbeitet. Falls medizinische Gründe gegen die Entbindung im Geburtshaus sprechen, wird Ihre Hebamme Sie darauf aufmerksam machen.

Die Atmosphäre im Geburtshaus ist für viele Frauen angenehmer, weil sie eben nicht so klinisch ist. Sie fühlen sich wohler, wodurch wiederum die Entbindung eine positivere Erfahrung wird. Diese private Atmosphäre geht aber nicht auf Kosten der Sicherheit: Geburtshäuser bergen im Vergleich zu Krankenhäusern keine zusätzlichen Risiken für Mutter und Kind.

Konkret läuft die Geburt so ab: Wenn die Wehen in entsprechend kurzen Abständen auftreten, kommt die Frau ins Geburtshaus. Ihre Hebamme ist anwesend und begleitet sie bei der Entbindung. Nach der Geburt kann die Frau mit ihrem Kind meist schon wieder früh heim; manche Geburtshäuser bieten aber auch an, dass die Mutter einige Tage dort verbringen kann.

Die Kosten für die Entbindung selbst im Geburtshaus werden von den Krankenkassen übernommen. Ob die Materialkosten und Kosten für einen längeren Aufenthalt im Geburtshaus übernommen werden, handhaben die Krankenkassen unterschiedlich. In dieser Hinsicht sind die Geburtshäuser also deutlich schlechter gestellt als Krankenhäuser.

Werden keine Probleme bei der Geburt erwartet und vertraut die Frau auf ihren Körper, wird diese Entbindung mit einer Hebamme, aber ohne Arzt, für sie vermutliche ein positives Erlebnis sein. Viele Frauen, die schon mehrere Kinder haben und sowohl im Krankenhaus als auch im Geburtshaus entbunden haben, bewerten diese Erfahrung deutlich besser.

Dabei darf man aber nicht vergessen, dass eine Frau, die ihrem Körper und ihrem eigenen Instinkt mehr Vertrauen entgegenbringt als der üblichen hochtechnisierten Medizin, wahrscheinlich sowieso eine entspanntere Entbindung hat und so auch das Geburtserlebnis positiver ist.

 

(Quelle: med.de - Ihr Gesundheitsportal, Copyright 2009)